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Sozialstaat | In Sozialdebatten wird immer auf die Armen geprügelt. Wieso wehrt sich niemand?

Die Bürgergeld-Debatte operiert mit den gleichen Feindbildern und Falschinformationen wie einst die Diskussionen zu Hartz IV. Damals gab es Großproteste gegen den Sozialabbau. Warum protestiert niemand gegen Bürgergeld? Am Morgen des 28. September 1998 fuhr ein junger Mann im Ruhrgebiet mit dem Bus zur Schule, „zu Tode betrübt und von allen Göttern verlassen“. Am Abend zuvor waren Gerhard Schröder und die SPD als strahlende Sieger aus der Bundestagswahl hervorgegangen. Der junge Mann, Protagonist in Timon Karl Kaleytas Roman Die Geschichte eines einfachen Mannes (2021), hatte auf eine weitere Amtszeit des Kanzlers von der CDU gehofft. Der Geschichtslehrer des Jungen gerät dagegen in der ersten Unterrichtsstunde des Tages außer sich vor Freude: „Sechzehn Jahre Helmut Kohl … sechzehn lange Jahre. Ein stranguliertes Land, eine gelähmte Gesellschaft, eine verkümmerte Politik … Das alles hat jetzt endlich ein Ende!“Wäre der progressiveLesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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