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Kino | Deutscher Oscar-Kandidat „In die Sonne schauen“: Gespenstisches Kino zu vererbten Traumata

Kino | Deutscher Oscar-Kandidat „In die Sonne schauen“: Gespenstisches Kino zu vererbten Traumata
Mascha Schilinski inszeniert ein Jahrhundert deutscher Geschichte als gespenstischen Bewusstseinsstrom. In Cannes bereits hochgelobt und ausgezeichnet, geht ihr Film „In die Sonne schauen“ nun für Deutschland ins Oscar-Rennen Schon das erste Bild brennt sich ein. Eine junge Frau, Erika heißt sie, steht im Gang eines alten Hauses. Einbeinig, gestützt auf Krücken. Als sei ein Geist in dem Gemäuer erschienen und würde seine Versehrung zur Schau stellen. Wenig später ist dieses Bild als Täuschung entlarvt. Das Bein ist nur verschnürt und angebunden. Erika simuliert, wie es sich anfühlen muss, auf Krücken angewiesen zu sein.Der echte Einbeinige, Fritz (Martin Rother), der in einem der Zimmer sein Dasein fristet, ist zum Objekt der Begierde und zur Projektionsfläche geworden. Figuren spiegeln in ihm ihre Wunden und Narben, die Einsamkeit und gescheiterten Lebensträume. Phantomschmerz durchzieht seinen Körper und letztlich den gesamten Film. Das amputierLesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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